Zwangsschule / Einheitsschule / Lehrermangel / ADS und HKS Gefahr bei Kleinkindern / gesellschaftliche, soziale, migrantische, Integrations- und Gerechtigkeitsprobleme, pädagogischen Monokultur / HarmoS verschlingt Millionen!

Stimmen zur “HarmoS“ – Abstimmung vom 26.09.10 im Kanton Solothurn

Wir haben 2006 an der Urne einer wünschenswerten Harmonisierung des Schulsystems zugestimmt. Was dann daraufhin aber in den Köpfen der Bildungsdirektoren abgelaufen und entstanden ist, stellt unser demokratisches Schulsystem in Frage. Allen Ernstes will man uns jetzt ein Konkordat mit dem Namen HarmoS unterjubeln. Dieses Konkordat steht über jedem kantonalen Verfassungsrecht und kann weder vom Bürger noch von Kantonsregierungen nach dem Beitritt beeinflusst werden. Einer Früheinschulung hat das Stimmvolk mit Annahme des revidierten Bildungsartikels nicht gewollt. Keine Angst, Kinder erbringen nicht bessere Leistungen, wenn sie früher eingeschult werden. Die PISA-Testarbeiten belegen dies. Auf der einen Seite werden Reformen angerissen – auf der andern Seite wird gespart. Meistens hapert es bei der Umsetzung, weil das Geld fehlt.  (Ernst)

2 x NEIN zur Einheitsschule “HarmoS“ / Abstimmung vom 26.09.10 im Kanton Solothurn 

Lassen wir doch unsere Kinder noch Kind sein! HarmoS ist ein aber ein Tummelfeld von Versuchs-Pädagogen. Dem sollten wir unsere Kinder und zukünftige Generationen nicht aussetzten. Den Kleinkindern nehmen wir zunehmend ihr Kindsein. Der Ernst des Lebens kommt für sie noch früh genug. In der heutigen Zeit, dürfen Kinder ja bekanntlich nicht mehr auffallender sein als andere. Ist ein Kind lebhafter als ein anderes, werden direkt Massnahmen und Vorstellungen beim (schul)psychologischen Dienst veranlasst. Das Ergebnis dieser Untersuchungen: Diagnose: ADS (Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), die auch als Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom oder Hyperkinetische Störung (HKS) bezeichnet wird, ist eine bereits im Kindesalter beginnende psychische Störung, die sich durch Probleme mit der Aufmerksamkeit sowie Impulsivität und häufig auch Hyperaktivität auszeichnet. Fortan werden Kinder unter starke Medikamente, chemische Drogen, gestellt. Muss das sein? Kinder generell mit 4 Jahren einzuschulen finde ich daneben und für die Kinder nicht unbedingt geeignet. Viele sind noch zappelig, verträumt und verspielt. Gönnen wir diesen doch noch den nötigen Freiraum in der Natur.  (Nadine)

2 x NEIN zur Einheitsschule “HarmoS“ / Abstimmung vom 26.09.10 im Kanton Solothurn 

Zu HarmoS – Der gute Wille dahinter in Ehren – die Lösung aller gesellschaftlichen, sozialen, migrantischen, Integrations- und Gerechtigkeitsprobleme muss bei den Kindern beginnen. Aber warum muss diese Art von Gesellschaftspolitik alle Kinder und Eltern betreffen? Vorschulpflicht ist der Griff des Staates nach den Kindern. Nicht genug, dass sie in den ersten Schuljahren mit Pisa, anderen “Vergleiche“ traktiert und auf Bildungsinhalte zugerichtet werden, die die Bildungsbürokratie für lebensnotwendig hält. Jetzt sollen auch alle Vierjährigen die soziale Problematik der Gesellschaft lösen helfen, indem sie einander Deutsch und Sozialverhalten beibringen? Die Vorschulpflicht wäre Ausdruck eines merkwürdigen Politikverständnisses: orientiert an Eltern, die komplett versagen. Und es setzte auf die unterfinanzierte, personell schlecht ausgestattete Institution (Vor-)Schule – nachdem Jugendämter, Familienhelfer, Kindererzieher bei der Aufgabe versagt haben, vernachlässigten Kindern den Start ins schulische Leben zu erleichtern oder erst möglich zu machen. Solche Kinder brauchen jede Hilfe dieser Gesellschaft – aber nicht auf Kosten der Freiheit jener Kinder, die in geborgenen Verhältnissen aufwachsen.  (Werner)

2 x NEIN zur Einheitsschule “HarmoS“ / Abstimmung vom 26.09.10 im Kanton Solothurn 

Warum eine Vereinheitlichung im Sinne der Gleichmacherei. Die Lebensentwürfe von Familien sind viel zu unterschiedlich, als dass den Herausforderungen der Zukunft mit einer pädagogischen Monokultur entgegengetreten werden könnte. Ziel des Staates sollte es sein, vielfältige Angebote zu organisieren, die den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden. Kinder berufstätiger Eltern bzw. Alleinerziehender benötigen unter Umständen Ganztagsbetreuungsplätze, wenn die Betreuung nicht familienintern organisiert werden kann. Eltern in Teilzeitarbeit reicht womöglich ein Halbtagesplatz, oder sie entschließen sich, ihre Arbeitszeiten so zu organisieren, dass sie sich mit der Kinderbetreuung abwechseln können. Nun allen Eltern die Erziehungsfähigkeit abzusprechen und ihnen die Kinder von Staats wegen faktisch wegzunehmen, käme einem Bruch des Grundgesetzes gleich, das die Erziehung der Kinder als natürliche Pflicht der Eltern definiert.  (Isabelle)

2 x NEIN zur Einheitsschule “HarmoS“ / Abstimmung vom 26.09.10 im Kanton Solothurn 

Es werde mit HarmoS einfacher, ein Kind mangels Reife um ein Jahr zurückzustellen und nicht in den Kindergarten zu schicken, behaupten die Befürworter. Doch wo steht das im HarmoS-Konkordat geschrieben? Das sind lediglich verharmlosende Sprüche der Befürworter. Wird HarmoS angenommen, gibt es keine Freiwilligkeit und Flexibilität mehr. Im Konkordat steht klipp und klar: “Die Schülerinnen und Schüler werden mit dem vollendeten 4. Altersjahr eingeschult (Stichtag: 31. Juli).“ Die Formulierung ist unmissverständlich. Es ist allen Solothurnerinnen und Solothurnern klar, dass es mit Sicherheit keine unkompliziertere und flexiblere Lösung gibt, als diejenige, die wir heute bereits haben. Heute ist der Kindergarten im Kanton Solothurn freiwillig. Das wurde mit einer Volksabstimmung so entschieden. Wer sein Kind nicht in den „kleinen Kindergarten“ schicken will, schickt es einfach nicht. Warum also sollen wir im Kanton Solothurn etwas ändern, womit alle zufrieden sind? Und selbst wenn ein Kind mit HarmoS ein Jahr später in den Kindergarten geht, dauert seine obligatorische Schulzeit ab dann immer noch elf Jahre. Es wird nach dem Kindergarten also nicht mit seinen Jahrgängerinnen und Jahrgängern zusammen eingeschult, sondern hinkt bereits vom Start weg ein Jahr hinterher. Auch das ist eine Verschlechterung gegenüber der heute gültigen Lösung. Verschwiegen werden zudem die wahren Gründe für die Unterstellung des Kindergartens unter das Volksschulgesetz. Hier geht es nämlich um gewaltige Kosten, die mit HarmoS ausgelöst werden. Und darüber sprechen die Befürworter nicht gerne. Gehört der Kindergarten dereinst zur Volksschule, dürfen Hunderte von Heilpädagoginnen ihre Arme nach den Kindergärtnern ausstrecken und auch diese mit allen erdenklichen Therapien überziehen. Das wird Zusatzstunden, neue Stellen und Kosten in unbekannter Millionenhöhe auslösen. Inhaltlich werde sich im Kindergarten nichts ändern, wenn dieser zur Schule gehört, behaupten die Befürworter weiter. Da fragt man sich natürlich, warum die Kindergärtnerinnen denn heute bereits zu „Lehrerinnen der Basisstufe“ ausgebildet werden. Die Kindergärtnerinnen-Ausbildung wurde im Kanton Solothurn relativ ruhig und geräuschlos gestrichen. Dazu konnte sich das Stimmvolk übrigens nie äussern, obwohl es eine Reform mit hohen Kostenfolgen war. Lehrerinnen der Basisstufe verdienen mehr als die „alten“ Kindergärtnerinnen (Mehrkosten). Kommt hinzu, dass die bisherigen Kindergärtnerinnen eine Zusatzausbildung (Upgrade) zur „Lehrerin der Basisstufe“ machen können. Die Kosten dafür verschweigen die HarmoS-Befürworter ebenfalls. Und überhaupt: Warum bildet man Kindergärtnerinnen neu zu Lehrerinnen aus, wenn sich doch im Kindergarten angeblich nichts ändern soll? Es liegt auf der Hand, dass die Schulverantwortlichen ihre Lehrpläne in den kommenden Jahren schrittweise auf die zwei Kindergartenjahre ausdehnen, sobald HarmoS eingeführt und der Kindergarten obligatorische Schulzeit ist. Immer mehr Stimmbürgerinnen und Stimmbürger erkennen die gestellten Fallen und lehnen die beiden HarmoS-Vorlagen ab. Der Kanton Solothurn erfüllt nämlich heute schon die minimalen Vorgaben des Bildungsartikels in der Bundesverfassung. HarmoS ist im Kanton Solothurn somit gar nicht mehr nötig.  (Moritz)

2 x NEIN zur Einheitsschule “HarmoS“ / Abstimmung vom 26.09.10 im Kanton Solothurn 

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